Die Rote Johannisbeere
auch unter dem Namen "Ribisel" bekannt, ist in ihrer echten Wildform bei uns nur selten in auwäldern zu finden. Ihre Beeren sind besonders klein, und sie verbreiten sich mit Hilfe von Kriechsprossen. Die aus der roten Johannisbeere entwickelten Gartenformen besitzen deutlich größere Beeren, aber dafür keine Kriechsprossen. Die Beeren erreichen ihre Reife meist gegen Ende Juni, um Johanni, was ihnen zu ihrem volkstümlichen Namen verholfen hat. Sie sind blutreinigend und erfrischend und dürfen auch von Diabetikern gegessen werden. Im Backofen getrocknet, sind sie gut haltbar und können dann im Winter zu einem verdauungsfördernden, delikat schmeckenden Tee aufgegossen werden. Die Beeren sind ungewöhnlich reich an verschiedenen Fruchtsäuren, und man kann aus ihnen ohne Kochen ein Gelee herstellen. Dazu werden die Beeren mit der Gabel von den Trauben abgestreift und vorsichtig zerquetscht, so dass die Kerne ganz bleiben. Anschließend wird der Saft abgeseiht und die doppelte Menge Zucker hinzugefügt.
Vorkommen: In Nord- und Mitteleuropa; in Auwäldern; bis etwa 2000m.
Merkmale: 1-1,50m hoch. Strauch; Äste nicht stachelig, Rinde grau, an älteren Ästen sich in Streifen ablösend; Blätter wechselständig, handförmig gelappt, mit 3-5 gesägten Lappen, gestielt, im Herbst abfallend; Blüten gelb-grün (April - Mai), in hängenden Trauben, Kelch mit grünlichen oder braunroten Kelchblättern, 2mal so lang wie die Kronblätter; Trauben kleiner, roter, glänzender Beeren mit saftigem Fruchtfleisch, mit mehreren Samen. Geschmack säuerlich.
Wirksame Teile: Früchte (Juli - August).
Inhaltsstoffe: Kohlenhydrate, Äpfel-, Zitronen- und Weinsäure, Schleim, Vitamin C.
Medizinische Eigenschaften: Abführend, adstringierend, appetitanregend, blutreinigend, harntreibend, mineralsalzführend, verdauungsfördernd. Anwendung: Innerlich Frühjahrskur: frühjahrskuren dienen der Entschlackung des Organismus, wobei die Entgiftungskraft des Körpers erhöht wird. Solche Kuren sollen 3 Wochen dauern, während deren täglich 4-6 große Tassen der Zubereitungen, davon je 1 Tasse morgens auf nüchternen Magen und vor dem Schlafengehen getrunken werden. während der Frühjahrskur reichlich grünes Gemüse essen, dafür weniger Proteine und tierische Fette. Traubensaft täglich 3 Gläser zwischen den Mahlzeiten. Stachelbeer- oder Johannisbeersaft täglich 1- 2mal 150 ml. Hautflechte: Innerlich: Frischer Saft von Roten Johannisbeeren. Täglich 4mal 250 ml unverdünnt oder mit etwas Wasser, aber ungezuckert, auf nüchternen Magen. Rheumatismus: Innerlich: 8tägige Kur: täglich 100ml Kirschensaft oder 150ml Roten Johannisbeersaft. Bei Schmerzanfällen während 3 Wochen täglich 3 Tassen: Aufguß auf 1 Liter siedendes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen (50g Blätter vom Schwarzen Johannisbeerstrauch).
= ausschließlich "Reader's Digest Österreich: Verlag Das Beste Ges.m.b.H." zurück zur Übersicht