Der Ackerschachtelhalm
Vieles in der Biologie der Schachtelhalme ist eigenartig, ja außergewöhnlich. Wie die Farne und Bärlappe gehören sie zu den Gefäßkryptogamen, die zwar Wurzeln, vereinzelt sogar primitive Blüten, aber keine Samen ausbilden und sich statt dessen mit staubfeinen Sporen fortpflanzen.
Vorkommen: In Europa; an Wegrändern, in Äckern, auf unkultivierten Plätzen; bis 2500m.
Merkmale: 10-50cm hoch. Ausdauernd, mit tief im Boden verlaufendem Wurzelstock; fertile Frühjahrstriebe (März-April) 10-25cm, einfach, strohfarben bis rötlich, mit braunen, 8-12zähnigen Scheiden und endständiger, bräunlicher Ähre, im Sommer verschwindend; unfruchtbare Sommertriebe ab Mai entwickelt, stark quirlig verästelt, mit gefurchtem Stengel und 4- bis 12 zähnigen Scheiden, Äste 3- bis 5-kantig, unterstes Glied länger als die Scheide. Geruchlos
Wirksame Teile: Ganz Pflanze ohne Wurzel.
Inhaltsstoffe: Mineralsalze (Kieselsäure), Glykoside, Gerbstoff, Saponin, Bitterstoff:
Medizinische Eigenschaften: Adstringierend, blutstillend, harntreibend, mineralsalzzuführend, narbenbildend.
Anwendung: Innerlich und äußerlich  bei Albuminerie (Ausscheidung von Eiweiß im Harn); Blasenentzündung (Aufguß einer Mischung von je 10g ausgebreitetem Glaskraut, Weißen Taubnesseln, Ackerschachtelhalm und Heidekraut auf 1 Liter siedendes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen, täglich 4 Tassen); Blutung, Festigung Finger- und Zehennägel, bei Mineralsalzmangel ist der Ackerschachtelhalm die am häufigsten verwendete Pflanze (enthält Kalzium, Natrium, Magnesium, Eisen, Phosphor, Silicium - den getrockneten Stengel als Absud nehmen: 50g auf 1 Liter Wasser, 30 Minuten kochen lassen, täglich 3 Weingläser vor den Mahlzeiten); Schweißfüsse: Die Socken innen mit dem Pulver von Ackerschachtelhalm oder Echtem Salbei bestreuen - jeden Tag vor dem Anziehen der Socken oder Strümpfe die Fußsohlen und Zehen mit einer Tinktur von Ackerschachtelhalm bestreichen (100g der Pflanze während 3 Wochen in 100 ml 95%igen Alkohol ziehen lassen, in gut verschlossenen Flaschen aufbewahren); Nasenbluten - (Absud von Ackerschachtelhalm: 80g auf 1 Liter Wasser, 10 Minuten kochen lassen); Schwangerschaftsstreifen: In einem Absud von Ackerschachtelhalm getränkte Kompressen (40g getrockneter Pflanzen auf 1 Liter Wasser, 3 Minuten kochen und nachher erkalten lassen, abseihen) Wichtiger Hinweis
Zeichenerklärung:= bedeutet dass die Pflanze giftig oder bei ihrem Gebrauch Vorsicht geboten ist;= steht, wenn die Pflanze in der pharmazeutischen Industrie verwendet wird;  = steht, wenn die Pflanze in der kosmetischen Industrie verwendet wird; = steht, wenn die Pflanze in der Tiermedizin verwendet wird; = zeigt an, welche (getrockneten) Teile einer naturgeschützten Pflanze in Apotheken oder Drogerien in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich sind.  = Klick zur Maßtabelle; = ausschließlich "Reader's Digest Österreich: Verlag Das Beste Ges.m.b.H."    zurück zur Übersicht