Die Schwarzerle (Baum des Jahres 2003)
Die Schwarzerle gehört derselben Pflanzenfamilie an wie Birke und Haselstrauch. Bei diesen Gehölzen sind die männlichen und weiblichen Kätzchen vereint. Die Erlen tragen an ihren Wurzeln Knöllchen, in denen Bakterien leben, die imstande sind, den freien Stickstoff in der Luft zu binden. Das Holz der Schwarzerle färbt sich beim Trocknen an den Schnittstellen rostrot. Sägespäne aus Erlenholz werden oft zum Räuchern von Fischen und Fleisch verwendet. Die gerbstoffhaltige Rinde kann nicht nur zum Gerben von Leder verwendet werden, sondern liefert zudem einen grauen Farbstoff. Ein Absud der Rinde wird auch äußerlich zu Spülungen und zum Gurgeln angewandt.
Vorkommen: im gemäßigten Europa; in feuchten Wäldern, an Bachufern; bis 1800m.
Geschützt: Schweiz  nicht erhältlich.
Merkmale: Bis etwa 25 Meter hoher Baum; Stamm gerade, schlank; Rinde jung grau, glänzend, später braun, rissig; Äste krumm; Zweige dünn, ausgebreitet; Blätter oben dunkelgrün, unten heller, gestielt, gekerbt, an der Spitze ausgerandet; Blüten grünlich oder rötlich (Februar - März), in gestielten Kätzchen, einhäusig, die männlichen hängend, mit weichen Schuppen, die 3 Blüten mit je 4 Staubblättern enthalten, die weiblichen eiförmig, aufrecht, mit Schuppen, die 2 Blüten mit 2 Griffeln tragen; Frucht abgeflacht, mit schmalen Flügeln; Wurzeln mit gabelig verzweigten, kurzen, knollig angehäuften Ästchen. Geruch angenehm. Geschmack bitter. Wirksame Teile: Rinde der jungen Zweige, Blätter.
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Fettsubstanzen. Medizinische Eigenschaften: Adstringierend, fiebersenkend, narbenbildend, tonisch.
Anwendung: Innerlich und äußerlich; Hautgeschwür: Hautgeschwüre entstehen durch eine schlechte Blutversorgung, die zu einem Verlust an Hautsubstanz führt und dadurch die Heilung erschwert. Hautgeschwüre sind häufig an den Beinen anzutreffen (Krampfadergeschwüre). Man muß versuchen, sie auszutrocknen und ihre Vernarbung zu fördern. Anwendung: Äußerlich: Waschlösungen - Schwarzerlenabsud (30g Rinde auf 1 Liter Wasser, 10 Minuten kochen lassen); Mund: Die Mundschleimhaut weist oft kleine Verletzungen auf, deren Heilung sich durch im Mund angesiedelter Bakterien verzögert. Äußerlich: Lauwarme Mundspülungen (die Flüssigkeit nicht einnehmen), und das 4mal täglich mit Schwarzerlenabsud (40g getrocknete Rinde auf 1 Liter Wasser, 10 Minuten kochen lassen, abseien); Stillen: Zur Hemmung der Milchsekretion: Äußerlich: Breiumschlag frischer, zerstoßener Blätter von Schwarzerle, Gartenkerbel, Minzen, einjährigem Ringelkraut, Rainkohl, Vogelmire, Petersilie oder Gewöhnlichem Kreuzkraut;
Zeichenerklärung:= bedeutet dass die Pflanze giftig oder bei ihrem Gebrauch Vorsicht geboten ist;= steht, wenn die Pflanze in der pharmazeutischen Industrie verwendet wird;  = steht, wenn die Pflanze in der kosmetischen Industrie verwendet wird; = steht, wenn die Pflanze in der Tiermedizin verwendet wird; = zeigt an, welche (getrockneten) Teile einer naturgeschützten Pflanze in Apotheken oder Drogerien in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich sind.
= Klick zur Maßtabelle; = ausschließlich "Reader's Digest Österreich: Verlag Das Beste Ges.m.b.H."
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