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Baeren-News
Experten haben das Rätsel um den im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet wildernden Bären gelöst, berichtet die BAZ (Basler Zeitung) in ihrer Ausgabe vom 31.Mai.  Demnach identifizierten die Experten den unter dem Spitznamen "Bruno" bekannten Braunbären an Hand  einer Gen-Analyse von - bei uns in  Österreich entdeckten - Fellhaaren.  Es handelt sich um ein aus dem Südtiroler Naturpark Adamello Brenta stammendes  Jungtier, mit Namen JJ1  und ist ein Relikt eines von der EU mitfinanzierten Wiederansiedlungsprojektes. Damit fanden sie zugleich auch eine Erklärung für das ungewöhnliches Verhalten des derzeit in Tirol vermuteten Wildtiers: Der junge Bär ist anscheinend verhaltensgestört, seit eine Aktion zur Vergrämung von dessen Mutter missglückt sei.
Seine Eltern heissen José und Jurka, daher sein spezieller Name Jay Jay One. Der JJ2 genannte Zwillingsbruder des Bären hatte vergangenen Sommer in der Schweiz ebenfalls für Schlagzeilen gesorgt, nachdem er dort ein Dutzend Schafe gerissen hatte, hieß es in einer Aussendung des bayerischen Umweltministeriums. Der junge Ausreisser soll nach Möglichkeit nicht getötet- sondern wieder eingefangen werden.
Zu Pfingsten hat sich der - anscheinend wieder nach Österreich gewechselte Bruno im südbayerischen Raum wieder negativ bemerkbar gemacht. Seine blutige Spur: Sechs gerissene Schafe. Nun soll eine finnische Bärenfängergarde dem Unheilstifter ein Ende bereiten.
Nun, Pfingsten war Anfang Juni (4.bis 5.6.2006). Seit Ende Juni ist Bruno tot. Nicht durch Initiative der finnischen Bärenfängergarde, denn das war anscheinend nur ein Täuschungsmanöver, sondern auf Anordnung des zuständigen bayerischen Ministers abgeschossen... 30. Juni 2006... Bär feige abgeknallt... Sie haben es tatsächlich getan! Braunbär „Bruno“, dessen Schicksal die Deutschen zuletzt so sehr bewegte, ist tot. Abgeknallt im Auftrag der bayerischen Landesregierung. Zuvor hatten angebliche Experten aus Finnland den Bären nicht lebend fangen können. Bruno hatte ihnen immer wieder Haken geschlagen. Wenige Stunden nach dem skandalösen Abschuss-Befehl des bayerischen Umweltministeriums war der Bär erlegt.
Tierschützer sind entsetzt. So, und ähnlich rauscht es durch den Blätterwald diverser Printmedien. Und in der Tat: Niemand kann verstehen, warum der Bär, der - erstmals am 20. Mai 2006 gesichtet - am 26.Juni sterben musste.
In einer allgemeinen Feststellung heißt es: „In Kärnten spazieren Bären an Kindergärten vorbei, ohne dass sich jemand aufregt und auch die bayerische Bevölkerung freut sich über den Bären, nur der Umweltminister kriegte es mit Angst um seine Karriere zu tun und machte einen Schnellschuss...“ Seitens des Ministeriums werden Sicherheitsargumente als Abschußgrund genannt.
Wie sehr "Bruno" die Bevölkerung positiv bewegt hat, ist in mancherlei Hinsicht dokumentiert. Wie zum Beispiel die Briefmarke (Bild rechts) oder die Tatsache, dass die staatliche Waldpolizei Italiens einen Hubschrauber nach dem Bären benennen will.  Der Helikopter, mit dem ab kommendem Oktober Waldbrände bekämpft werden sollen, wird auf den Namen Orso Bruno (Bär Bruno) getauft.
N24 betitelt: Bär Bruno - Das Raubtier der Herzen...
"Bruno hatte viele Freunde" - Frankfurter Rundschau
"Bruno, wir werden Dich vermisssen" - Rheinische Post
Deutsche Presse trauert um Bruno
Netzeitung - 26. Juni 2006
Eine Nachricht berührt Deutschland: Der Bär Bruno ist tot! Es tut weh. ... Jetzt ist er tot: Bruno, der Bär, der uns seit fünf Wochen in Atem hielt. ...
Staatliches Team erschoss Bruno (Kurier)
Jäger suchten und erschossen "Bruno" gezielt (Die Neue Epoche)
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