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 Hundstage !!!

Die Überschrift irritiert ein wenig, denkt man da ja unwillkürlich an unsere liebstenVierbeiner. Die Hundstage haben nichts mit Hunden gemeinsam, sind eine jährlichum Beginn des Hochsommers auftretende, nach dem Sternbild des Hundes benannte Wettersituation, die unseren Breiten alljährlich ein Sommerhoch beschert.

"Nix Hitzewelle bis 30 Grad ... Nix wolkenloser Himmel, tropische Temperaturen, wunderschönes Urlaubswetter! Ganz im Gegenteil: Regen und Schlechtwetter, Tiefs hüben wie drüben, und am 24. Juli hieß es sogar: 20cm Neuschnee auf der Turracherhöhe ... Wintersperre am Sölkpass", schrieb Bergheimat 2011.
Und 2012? Da kann man sich nur tröstend sagen, schlechter kann es nicht mehr werden, höchstens besser. Doch momentan sieht es fast noch schlechter aus, zu den Hundstagen 2012. Zumindest, was die furchtbaren Unwetter anlangt, die uns Anfang Juli heimsuchten. Hitzewelle über 30 Grad, wunderbares Badewetter, doch leider nahtlos daran anschließend Gewitterstürme mit Hagel und Hochwasser. Na wenigstens die Schwammerlsucher kommen einigermaßen auf ihre Rechnung, und das Tüteneis scheint auch zu munden, wie das nebenstehende Bild treffend dokumentiert. Man wird sehen, wie sich die Hundstage im August dann entwickeln, vermerkte Bergheimat Anfang August 2012
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Und 2013 schrieb Bergheimat: Die Hundstage Heuer sind des Guten einfach zu viel. Sengende Hitze seit nun schon fast vier Wochen, verdorrte Wiesen und Felder, halb verdurstetes Vieh. Und wenn es mal regnet, dann artet es meist in Unwetterartige Sturm- Hagel Regenmengen aus. Im Juni hieß es "Land Unter", ein Jahrhunderthochwasser richtete große Schäden an. Im Juli und - zumindest jetzt noch Anfang August -  ein Hitzerekord nach dem anderen, mit fast ebenso großen  Schäden. Brennende Wälder, verdorrte Äcker, verzweifelte Menschen, den Launen der Natur machtlos gegenüberstehend...
Und 2014? Bis jetzt eher Aprilhaftes Wetter. Mal sengende Hitze, dann wieder Temperaturen nur um die 10 Grad. Mal sehen, wie sich die Hundstage weiter entwickeln. 2015 ging's auch nicht ganz ohne Wetterkapriolen ab, wo hingegen heuer, 2016 ein Unwetter das andere fast im Sekundentakt, möchte man sagen, ablöst. Bleibt nur zu hoffen, dass sich das Wetter zu Beginn- und während der Hundstage dann echt von der im nachgesagten Sonnen- und Badeseite zeigt... Rückblickend betrachtet war es noch ein sehr angenehmer Sommer gewesen, wo sogar noch Ende August Badewetter herrschte und so mancher Swimmingpool erst Anfang September ausgedient hatte. Und 2017? Tja hier herrschte ein total verkehrtes Bild, denn die Hundstage schienen schon im Juni stattgefunden zu haben. Hitzwelle bis zu stellenweise 38 Grad Celsius, leider auch verbunden mit heftigen Unwettern, die mancherorts beträchtliche Schäden verursachten. Da stand beispielsweise am  29. Juni  die deutsche Hauptstadt  unter  Wasser, dass sogar  der Notstand ausgerufen werden musste. Hoffentlich beruhigt sich jetzt das Wetter einigermaßen, dass vielleicht doch noch ein schöner Sommer  ins Land zieht.
In der Tat, der Sommer 2017 zeigte sich von seiner sonnigen Seite. Und heuer, 2018? Da gab es schon im Mai Hundstage, hingegen der Juni von Unwettern mit Hagelschlag geradezu gepflastert war. Jetzt, Anfang Juli beruhigt sich das Wetter allmählich und laut Wetterfrösche kehrt der Sommer zurück. Und wie der zurückgekehrt ist. Bescherte uns den viertheißesten Sommer der Geschichte, ähnlich des weiter oben beschriebenen Sommers 2013. Aber genau an dem Tag an dem die Hundstage enden, nämlich am 24. August 2018 setzte Regen ein, bereitete dem Jahrhundertsommer ein jähes Ende, zumal zu Vollmond am 26. August das Wetter entscheidend drehte.
Na und 2019? Dasselbe Wetter, nur gerade mal umgekehrt, gegenüber 2018. Der Mai nicht so besonders, dafür aber der Juni. Ein Hitzerekord nach dem anderen purzelte nur so und die Meteorologen überschlugen sich ihren Meldungen förmlich. Heute am 1. Juli 2019 wolkenlos, heiss, ideales Badewetter. Wern ma sehen, was der diesjährige Sommer noch alles bringt.

Nachfolgende Chronologie beschreibt Art, Ursache und Bedeutung der im Volksgut verankerten Hundstage: Die Hundstage dauern vom 23. Juli bis 24. August und sind nach dem Sternbild des Hundes benannt. Während der Hundstage liegt meist ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa und es wird sehr heiß. Den Annalen entnehmen wir folgende interessante Darstellung: Zu den Hundstagen gibt es einige Bauernregeln, die besagen, dass das Wetter beim Aufgehen des Hundssterns (Sirius) bestimmend für die kommenden Wochen ist (ähnlich der Regel zum Siebenschläfertag). Daneben besagt eine andere Bauernregel, dass heiße Hundstage einen kalten Winter vorhersagen.
Der Sirius, auch Hundsstern, Aschere oder Canicula genannt, ist der hellste Stern am Nachthimmel und Hauptstern der Sternbildes des großen Hundes. Der große Hund stellt wohl ursprünglich den schakalköpfigen altägyptischen Gott Anubis dar. In der Astronomie trägt er die Bayer-Bezeichnung  Canis Maioris oder kurz  CMa. Er ist der südlichste Stern des Wintersechsecks.
Der Name Sirius selbst stammt entweder vom altägyptischen Gott Osiris, von der griechischen Sirene, oder vom griechischen Wort seirios, der Verbrennende. Falls letzteres zutrifft, wäre die Bedeutung der Hundstage die, dass man glaubte, Sonne und Sirius würden im (Hoch-)Sommer zusammenwirken.
Der Sirius kann von jeder bewohnten Gegend der Erde betrachtet werden und hat eine scheinbare Helligkeit von -1,46m. Mit nur 8,6 Lichtjahren Entfernung ist er auch einer der nächsten Sterne und hat deshalb eine relativ große Eigenbewegung von 1,3 Bogensekunden im Jahr. Sirius ist ein Hauptreihenstern vom Spektraltyp A0 oder A1 Leuchtkraftklasse V. Seine Masse ist etwa 2,4-mal(*) so groß wie die der Sonne, sein Durchmesser etwa 1,8-mal und seine Leuchtkraft 26-mal so groß. Seine Oberflächentemperatur liegt bei etwa 10.000 K, was einer der Gründe für seine große Helligkeit ist.
Sirius ist ein Doppelsternsystem. Obwohl anhand von Taumelbewegungen von Sirius schon früher vermutet, wurde der Begleitstern durch den großen Helligkeitsunterschied und den geringen Abstand von maximal 11,4 Bogensekunden erst 1862 von Alvan Clark (Sohn eines Teleskopbauers) entdeckt. Gegenüber der helleren Komponente Sirius A hat der Begleitstern Sirius B eine scheinbaren Helligkeit von 8,5m und ist ein weißer Zwerg. Dies wurde jedoch 1923 erkannt, als sich herausstellte daß obwohl Sirius B fast so schwer war wie die Sonne und eine höhere Oberflächentemperatur hatte (25000°K), er wegen seiner geringen Größe eine so geringe Helligkeit besitzt. Sirius B besitzt etwa 0,94* Sonnenmassen, ist dabei aber kleiner als Neptun. Er war der erste Weiße Zwerg, der entdeckt wurde und umkreist Sirius A einmal in knapp 50* Jahren. Der Abstand beider Sterne (große Halbachse) beträgt etwa 4 Mrd. km, wobei die Exzentrizität der Bahn mit 0,58 recht hoch ist.
Es existieren verschiedene Theorien, dass Sirius noch einen oder zwei weitere Begleitsterne haben könnte (Sirius BC und D). Obwohl diese in manchen Sternkatalogen schon auftauchen, ist ein direkter Beweis bisher noch nicht erbracht.
Viele Kulturen haben dem Sirius eine besondere Bedeutung beigemessen. Er wurde schon im alten Ägypten als Sothis angebetet, und viele altägyptische Tempel wurden so ausgerichtet, dass sein Licht auf den Altar im Inneren fallen konnte. Im alten Ägypten fiel der heliakische Aufgang, d. h. die erste morgendliche Sichtbarkeit des Sirius, nachdem er zuvor vom Abendhimmel hinter der Sonne verschwand, mit dem Beginn der Nilflut zusammen, und war daher für den Alltag wie auch für die Religion von überragender Bedeutung; in der Zeitrechnung war das Sothisjahr gebräuchlich.

Quelle: Internet
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