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In Omas Garten !
"Was dem einen sein Tierchen, ist dem andern sein Blessierchen..." sagt der Volksmund. Insbesondere, wenn man diese beiden Bilder betrachtet. Auf der einen Seite das Gartenhaus mit all seinen Intarsien an der Aussenfassade, daneben wahre Auswüchse. Aus modernen Materialien geformte Gartenzwerge in allen Variationen. Da sich jedoch über Gusto und Ohrfeigen streiten läßt, der irdene Gartenzwerg aus Großmutters Zeiten zwar viel schwerer- dafür aber eher klein und bescheiden wirkte, und auch das Gartenhaus seinerzeit gar nicht- oder nur in Form einer Bretterbude vorhanden... Naja, wie man's nimmt. Die heutige Zeit ist eben so, gibt sich mit bescheidenen Dingen nicht mehr ab, schwappt wohl Prunk und Gloria über den großen Teich herüber, bis hinein in den kleinsten Schrebergarten.
Ein Blick in Omas Garten lohnt sich dennoch allemal. Neben der teils, eben beschriebenen,  protzigen Fassade, von Menschenhand geschaffen, hat es der homo sapiens  nun doch noch nicht- sofern  er nicht korrigierend eingreift, zuwege gebracht, die Flora unseres Berglandes zu verändern. Hier gibt es keine Palmenhaine, keine Orchideengärten (obwohl der im linken Foto abgebildete Frauenschuh zu den Orchideen zählt) und auch keine Pinienwälder. Hier, in der rauhen Klimazone des nordsteirischen Alpenlandes gedeihen, neben Obst und Gemüse, eine Unzahl zauberhafter Pflanzen, eine feenhafte Blütenpracht im Frühjahr. Aber auch während der Sommermonate, bis hinein in die herbstliche Erntezeit gilt es Blumen, Gräser, Pflanzen zu bestaunen, zu bewundern.
Doch nicht nur allein das ist es: ein Blick in die von ungelenker Hand - damals noch kurrent geschrieben, daher schwer leserlich - gemachten Aufzeichnungen über Sinnhaftigkeit, Heilkraft und Heilmittel für verschiedenste Wehwehchen, vermitteln das Wunder Natur. Bringen uns ein Stück näher an die heimatliche Scholle, die dank  Großmutters Arzneimittel so manche Tablette verblassen- vergessen lassen, weil Omas Hausmittel in vielen Fällen mehr kann als pharmazeutische Produkte. Was jedoch nicht heissen soll, dass diversen Pillen nun der Kampf angesagt werden soll. Nein. Es sei lediglich aufgezeigt, wie vielseitig Omas Garten ist. Zuguterletzt, verborgen im im hintersten Winkel blühend, haben wir sie schließlich doch noch gefunden. Eher unscheinbar, bei  näherer Betrachtung wunderschön anzuschauen. Die Blume des Jahres 2020, der Fieberklee. Bei uns eher sehr selten anzutreffen, da sein bevorzugter Lebensraum diverses Feucht- und Moorgebiet ist. In Omas Kräuterecke hat der Fieberklee seinen Feuchtplatz am Goldfischteich.

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