Die Spielmauer.
Fährt
man im Mariazellerland,
von Mariazell kommend in Richtung des steirischen Seeberges, wird der
Blick
unwillkürlich auf ein Felsmassiv (Bild) gelenkt, das unweit der
Ortschaft
Wegscheid, rechterhand gen Himmel ragt. Die Spielmäuer wird der
Felsen
genannt, und ist dieser Ausdruck hierzulande fest im Volksglauben
verankert.
Geht man dem
Ursprung
der Namensgebung nach, findet man nirgends schriftliche Aufzeichnungen.
Sehr wohl aber, von den Urahnen- über die Ahnen bis zur heutigen
Generation
übertragen, die Mär von den zu Stein gewordenen Bergleuten
des
einstigen Eisengusswerkes. Der Sage nach sollen am Heiligen Abend drei
Bergknappen ihrer Spielleidenschaft gefrönt- und in Aschbach im
dortigen
Wirtshaus Karten gespielt haben. Schon zu später Stunde wurden die
Drei vom Wirt, der endlich mit seiner Familie Weihnachten feiern
wollte,
im wahrsten Sinn des Wortes vor die Tür gesetzt.
Trotzig sollen
die drei
Bergleute in Richtung Wegscheid gewandert- und dort auf eine felsige
Anhöhe
gestiegen sein. Oben angekommen, holten sie Schnapsflasche und
Spielkarten
aus der Rocktasche, betranken sich und spielten weiter Karten.
Um Mitternacht,
als die
Glocke des Wegscheider Kirchleins die Gläubigen zur Christmette
rief,
ging mit den drei Karten spielenden Bergleuten, die unweit der Kirche
auf
der kleinen Anhöhe ihrer Spielleidenschaft frönten,
plötzlich
eine seltsame Veränderung vor. Sie erstarrten zu Stein. Seither
müssen
sie als Strafe, dass sie die heilige Nacht so entehrten, als
Felsgestein
da oben sitzen.
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