zurück zur Ursprungsseite
zurück zum Beitrag Hl. Drei König
Ganz
am Anfang stand eine Idee, und die hatte - inspiriert durch ihren
Gatten
- Frau Gerti Deininger (im Bild, vorne, zweite von links).
Spontaneität,
ihr stets zu eigen, verwirklichte sie den Denkanstoß ihres Mannes
und gründete vor nunmehr 30 Jahren die Spinnrunde Kapellen.
Die Idee an Gleichgesinnte einmal
herangetragen,
erinnerte man sich plötzlich wieder an früherszeiten. An
urgemütliche
Stunden, wo Mutter oder Großmutter vor dem leise surrenden
Spinnrad
saß, um damit jenes Material zu erzeugen, aus dem geschickte
Frauenhände
warme Oberkleidung strickten.
Da und dort auf Dachböden
herumstehende
Spinnräder, die, ihrerseits von Spinnweben überzogen,
als
unnütze Gerätschaft herumstanden oder lediglich der
Dekoration
diverser Wohnräume dienten, waren mit einem Male wieder In. Den
Rest
erledigten handwerklich versierte Männer. Es wurde renoviert,
aktiviert,
nachgebaut, ja sogar neu gebaut.
Im Laufe der Zeit mauserte sich diese
Art von Freizeitgestaltung, Hobby oder wie immer man es nennen will,
zu
einer echten Fremdenverkehrsattraktion. Mittlerweile sind die
"Spinnerinnen"
von Kapellen längst über die Grenzen unserer Region hinaus
bekannt,
haben ihren ersten Fernsehauftritt schon fast wieder vergessen, fiebern
höchstens dem Dreikönigstag
entgegen. Denn da wird,
einer
uralten Tradition zufolge das Spinnrad aus seiner Ecke, vom Dachboden,
oder wo immer es stehen mag, hervorgeholt und in Bewegung gesetzt. Dann
schnurren wieder die Räder unter dem
gleichmäßigen
Tritt (Spinnräder werden mittels eines Fußpedales in
Bewegung
gesetzt). Dann wird wieder emsig Faden um Faden gezogen (gesponnen),
bis
pünktlich jedes Mal am 17. März
(Patritzi - Tag und
Nacht
sind an diesem Tag übrigens gleich lang. Anm.d.Red.) der Faden
abgerissen
und Spinnrad samt Spindel wieder beiseite gestellt wird. "Die Maus
beißt
den Faden ab", sagt der Volksmund dazu. Ebenfalls uralte
Tradition,
denn dann treten Stricknadel, Webstuhl oder Walkmaschine in Aktion, um
aus dem gesponnenen Garn erst jene zauberhaften Kreationen zu schaffen,
für die der Faden ja ursächlich gesponnen wurde. Geschickte
Designerhände
entwickeln entweder verschiedenste Kreationen, oder es wird eben nur
ein
Schal, Pullover oder Socken. In unseren Breiten an kalten Tagen allemal
nicht zu verachten.
Aus Nah und Fern kommen inzwischen immer
wieder Interessenten. Um zu schauen, zu staunen. Um selbst
auszuprobieren,
wie man ganz gewöhnliche Schafwolle zu feinste Fäden
verspinnt.
Den Dreh, den Faden richtig zu verspinnen, hat man in nur wenigen
Stunden
erfaßt. Um jedoch einen gleichmäßig qualitativ
hochwertigen
Faden zu erzeugen, dazu bedarf es nun doch einer gewissen
Feinfühligkeit.
Getreu dem Volksspruch dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist,
stellt sich jedoch dieses Gespür, je nach Geschick und
Übung,
irgendwann dann doch ein.
Übrigens: 2012 gab es ein rundes
Jubiläum, jährte sich zum 30. Male jene Idee, die Frau
Gerti
Deininger 1977 realisierte.
LINK zu St.Patrick LINK
zu den
hl.Drei
Königen