Wasser
für Wien.
Am 2. Dezember 1910
trank
Kaiser Franz Josef offiziell den allersten Schluck Wasser aus der 2.
Wiener
Hochquellenleitung. Aus
diesem Anlaß schrieb das Volksblatt am 4. Dezember 1910 unter
anderem
"...der 2.Dezember ist für die Stadt Wien ein äußerst
denkwürdiger
Tag. Mit der Eröffnung der zweiten Hochquellenwasserleitung, die
durch
den Kaiser persönlich im Rathaus vorgenommen wurde, flutet eine
Fülle
segen- und gesundheitsspendendes Wasser aus dem mächtigen
Bergstock
des Hochschwabs nach Wien, für Jahrzehnte jede Sorge vor
Wassermangel
bannend..."
Vor wenigen Tagen
(2.Dezember
2010) jährte sich das Jahrhundert des Bestandes der 2.
Hochquellenleitung.
Die Reinheit und Güte des Quellwassers aus den obersteirischen
Bergen
- sei es nun der Hochschwab oder die Rax (1. Hochquellenleitung) ist
stets
die Gleiche. Mit Stolz verkündete Altbürgermeister Dr. Helmut
Zilk 1987 anlässlich der Stollenanschlagsfeier des
Wetterinstollens
für die Einbindung der Pfannbauernquelle in die 1. Wiener
Hochquellenleitung,
dass im Prinzessin Diana anlässlich ihres Wienbesuches das
Kompliment
gemacht hat, noch nie so gutes Wasser getrunken zu haben.
Obersteirisches
Wasser.
Das weiße Gold. Edler als Wein, wertvoller als jedes Edelmetall,
rinnt in Mürzzuchlag seit 1994 (Stollenanschlag 7.12.1994)
mittlerweile
- durch eine unterirdische Rohrleitung schamhaft verborgen - aus dem
stillgelegten
Bahntunnel-Sondierstollen ungenutzt in den Fröschnitzbach.
Angeblich
sollen es 50 Sekundenliter sein. Ein Frevel, der sich sicher einmal
rächen
wird. In Wildalpen wird - bisher unbestätigten Meldungen zufolge -
das edle Naß inzwischen hochoffiziell vermarktet, während
unseren
Mitbürgern im Süden der Steiermark vergiftetes Grundwasser
zur
Verfügung steht.
Doch zurück zu
2. Wiener
Hochquellenleitung, und ihrer Entstehungsgeschichte. Am 11. August 1900
schrieb die Wiener Zeitung:"Heute ist nächst Wildalpen die
feierliche
Grundsteinlegung des Baues einer zweiten Kaiser Franz Joseph
Hochquellenleitung
der Stadt Wien vollzogen worden..." Der Bedarf an Trinkwasser war durch
die öffentliche Wasserversorgung so gestiegen, dass das vorhandene
Potential bei weitem nicht mehr reichte und jegliche Reserven
verbraucht
waren. Der Wiener Gemeinderat bildete daraufhin eine Kommission, und
beauftragte
diese, neue zusätzliche Wasservorkommen zu erkunden und zu
erschließen.
Verschiedene Gebiete, so auch das Traisental, wurden untersucht. Man
fand
schließlich im Salzatal, am Nordabhang des Hochschwabmassivs das
sowohl entfernungsmäßig- als auch mengenmäßig
günstigste
Wasservorkommen. Der damalige Wiener Bürgermeister Dr. Lueger,
gilt
allgemein als der Hauptinitiator zur Errichtung der 2. Wiener
Hochquellenleitung.
Am 27. März 1900 erfolgte daher auch der einstimmige
Beschluß
des Wiener Gemeinderates, und am 7. Dezember 1901 wurde dann im
Steinbachtal
bei Göstling der erste Sprengschuß gezündet, der
offiziell
den Bau der zweiten Wiener Hochquellen - Wasserleitung einleitete.
(Repro Schablhofer - seinerzeit
genehmigt für Mariazell Regional)
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