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Wasser Für Wien - Teil 2
Zehntausend Arbeiter bauten 10 Jahre lang an dieser wahrhaft gigantischen Wasserleitung. Eine Pioniertat, die ihresgleichen sucht. Inklusive Zweig- und Zuleitungen beträgt ihre Länge 192 Kilometer, wovon allein 50 Kilometer zwischen Gußwerk und Wildalpen in Form von begehbaren Tunnelstollen in das Gesteinsmassiv des Hochschwabs gemeißelt sind.
Nach erfolgtem Nord-Westverlauf, schwenkt die Wasserleitung in Wildalpen nach Norden, verläuft in etwa südlich der Westautobahn und kommt im Westen Wiens, in Wien - Mauer an. Als sogenannte Gravitationsleitung (keine Druckleitung), rinnt das Quellwasser in Stollen und Kanälen in freiem Gefälle - wobei der Höhenunterschied Wildalpen bis Wien Mauer rund 300 Höhenmeter (genau sind es 312,61m) beträgt - mit einer Fließgeschwindigkeit von 0.91m pro Sekunde in Richtung Bundeshauptstadt. Mit einer Schüttungsmenge von 2.500 Sekundenlitern, und einer täglichen Gesamtmenge von von 230 Millionen Liter (230.000 Kubikmeter Wasser) wird im Jahresschnitt der Trinkwasserbedarf von 800.000 Personen abgedeckt. Etwaigen Verunreinigungsgefahren durch Massentourismus (das Hochschwabmassiv sollte für den Wintertourismus geöffnet werden), konnte die Gemeinde Wien durch Nachweis in Form von Farbtests - die über den Hochschwab abgeworfene Farbe trat schon nach 3 Stunden an den Quellestuben zutage - vorbeugend entgegenwirken.
Das höchste Bergmassiv der Obersteiermark, der 1.848 hohe Hochschwab erstreckt sich von Seewiesen bis Eisenerz. Eine einzigartige, gigantische Bergkulisse, und sozusagen ein schier unerschöpfliches Wasserreservoir, jedoch mit dem Manko behaftet, dass das gesamte Massiv reines Karstgebirge- und daher ungemein wasserdurchlässig ist. Im Klartext: Regen- und Schmelzwasser kann ungehindert eindringen und tritt ungefiltert bei den Quellen wieder aus. Seit geraumer Zeit existiert ein Wasserverband. Er nennt sich Hochschwab - Süd. Sämtliche Gemeinden bis Kapfenberg sind in diesen Verband integriert. Somit scheint auch künftig reines Trinkwasser (nicht nur für Wien) ausreichend gesichert.      Repros: Hubert Schablhofer (Seinerzeit  genehmigt für Mariazell Regional)  
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