Schwarzer Holunder.
Der
Holunder (Bei uns als Holler bekannt) war bereits dem Steinzeitmenschen
bekannt. Auch die alten Griechen und Römer brauchten ihn häufig.
Im Glauben und Volksbrauchtum nimmt er einen festen Platz ein. Nicht von
ungefähr findet sich der Strauch häufig in der Nähe von
Dörfern, auf Bauernhöfen und am Rand von Bauerngärten. Früher
pflanzte man ihn, um gute Hausgeister anzulocken.
Seine Anwendung in der Heilkunde
ist vielfältig. Vor allem die Blüten (z.B. als Aufguß)
und Beeren finden Verwendung, weniger jedoch die Rinde. Früher nutzte
man auch die giftigen Blätter. Ein Aufguß der Blüten wirkt
schweißtreibend und wird bei fiebrigen Erkrankungen verabreicht.
Schichtweise zwischen Äpfel in einen verschlossenen Karton gelegt,
helfen sie, diese länger Frisch zu erhalten. Im Ausbackteig gewendet,
ergeben sie eine wohlschmeckende Süßspeise (hierzulande
als Hollerstrauben bekannt). Aus den Früchten werden eine Saft, Holundersuppe,
Mus und Eingemachtes (Hollerrester) hergestellt.
Vorkommen:
In Europa, außer im hohen Norden; in Wäldern und Gebüschen;
bis 1500m.
Merkmale:
Bis zu 7 Meter hoher Strauch oder Baum. Rinde am Stamm hellbraun bis grau,
warzig, an jungen Zweigen grün; Zweige mit weichem, weißen Mark,
zerbrechlich; Blätter unpaarig gefiedert, mit 5-7 großen, länglichen,
gesägten Fiederblättchen; Blüten weiß bis gelbweiß
(Juni - Juli), in Scheindolden mit meist 5 Hauptästen, Kelch-, Kron-
und Staubblätter je 5; Beeren schwarzviolett, Geschmack säuerlich.
Wirksame Teile:
Blüten, reife Früchte, Blätter, an der Luft trocknen.
Inhaltsstoffe:
Ätherische Öl, Flavonoide, Gerbstoff, Schleim, Harz, Glykosid,
Saponin, Alkaloid, organische Säuren, Zucker, Vitamine A, C.
Medizinische Eigenschaften:
Abführend, blutreinigend, erweichend, harntreibend, schweißtreibend.
Anwendung:
Innerlich und äußerlich (Abszeß, Arteriosklerose, Augen,
Blasenentzündung, Bronchitis, Frostbeule, Gerstenkorn, Gicht, Hämorrhoiden,
Haut, Herz, Insektenstich, Leber, Nasenbluten, Niere, Rheumatismus, Tabakmißbrauch,
Transpiration). Nähere
Infos über Herstellung, Anwendungshinweise, etc. können gratis
über die Bergheimat - Redaktion telefonisch oder per E-mail angefordert
werden. 

Zeichenerklärung:
=
bedeutet dass die Pflanze giftig oder bei ihrem Gebrauch Vorsicht geboten
ist;
=
steht, wenn die Pflanze in der pharmazeutischen Industrie verwendet wird;
= steht, wenn die Pflanze in der kosmetischen Industrie verwendet wird;
=
steht, wenn die Pflanze in der Tiermedizin verwendet wird;
=
zeigt an, welche (getrockneten) Teile einer naturgeschützten Pflanze
in Apotheken oder Drogerien in Deutschland, Österreich und der Schweiz
erhältlich sind.
= ausschließlich "Reader's Digest Österreich: Verlag Das Beste
Ges.m.b.H."
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