Gemeine Pestwurz
Die
Pflanze bildet meist ausgedehnte Bestände an Bach- und Flußufern.
Für die Pflanzenheilkunde sind verschiedene Teile der Pestwurz brauchbar.
Der Aufguß aus getrockneten Blättern und Blüten schafft
bei entzündeten Bronchien Erleichterung. Umschläge aus frischen,
zerdrückten Blättern lindern Gelenkschmerzen und fördern
die Heilung von Wunden. Der Wurzelstock hat krampflösende Eigenschaften.
In der Homöopathie wird aus ihm eine tinktur gegen verschiedene Nervenschmerzen
hergestellt. Neueste Untersuchungen bestätigen die Wirksamkeit der
Pestwurz bei nervösen Magenbeschwerden und gestörtem Gallenfluß.
Die Pestwurz rangiert in
der Familie der Korbblütler und bezieht ihren Namen aus der lateinischen
Bezeichnung "Petasites"; petasos nämlich war für die alten Griechen
ein großer Hut. Wie ein solcher sehen die rhabarberähnlichen
Blätter aus. Einer anderen Aussage zufolge soll ihr Name von ihrer
mittelalterlichen Verwendung gegen die Pest herrühren.
Vorkommen:
Fast in ganz Europa; in feuchten Wiesen, an Ufern; bis 1400m.
Merkmale:
zur Blütezeit bis zu 40cm- zur Fruchtzeit bis über 1m hoch.
Ausdauernd, mit dickem Wurzelstock und langen, einfachen Wurzeln; Schaft
hohl, dick, spinnwebig-wollig, meist rötlich überlaufen, mit
zahlreichen rostfarbenen, lanzettlichen Schuppen; Blätter grundständig,
nach der Blüte erscheinend, sehr groß, breit herz- oder rundlich
nierenförmig, am Rand gezähnt, unterseits anfangs grauwollig,
Blattstiel gerippt, oberseits tief gefurcht; Blüten rosa-violett (März
- Mai), klein röhrig, in Blütenköpfchen, die zu anfangs
dichten, später zu aufgelockerten Trauben vereinigt sind; Frucht (Achäne)
mit seidigem, weißlichen Haarkranz. Geruch süßlich (Wurzelstock),
stinkend (Blattstiel). Geschmack bitter.
Wirksame Teile:
Blätter, Blüten, Wurzelstock.
Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Harz, Schleimstoffe, Gerbstoff, Inulin.
Medizinische Eigenschaften:
Adstringierend, fördert den Auswurf, harntreibend, reguliert die Menstruation,
schweißtreibend, wundheilend.
Anwendung:
Innerlich und äußerlich Gallenblase:
Innerlich: Aufguß von Gemeiner Pestwurz (10g Blätter auf 1 Liter
Wasser, 10 Minuten ziehen lassen, täglich 2 Tassen); Husten:
Innerlich: Auswurffördernde Zubereitung: Aufguß von Gemeiner
Pestwurz (20g Wurzeln auf 1 Liter siedendes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen);
Magen:
Innerlich: Schlaffheit des Magens - Aufguß von Gemeiner Pestwurz
(10g Blätter auf 1 Liter Wasser, 10 Minuten ziehen lassen).
Zeichenerklärung:=
bedeutet dass die Pflanze giftig oder bei ihrem Gebrauch Vorsicht geboten
ist;=
steht, wenn die Pflanze in der pharmazeutischen Industrie verwendet wird;
= steht, wenn die Pflanze in der kosmetischen Industrie verwendet wird; =
steht, wenn die Pflanze in der Tiermedizin verwendet wird; =
zeigt an, welche (getrockneten) Teile einer naturgeschützten Pflanze
in Apotheken oder Drogerien in Deutschland, Österreich und der Schweiz
erhältlich sind.
= Klick zur Maßtabelle;
= ausschließlich "Reader's Digest Österreich: Verlag Das Beste
Ges.m.b.H."
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