Gemeine Quecke
Gartenbesitzer und Landwirte betrachten die Quecke nur als ein unerwünschtes und schwer ausrottbares Unkraut. Die lang kriechenden Wurzelstöcke dieser mit dem Weizen verwandten Grasart sind, einmal in ein Grundstück eingeschleppt, kaum mehr zu beseitigen. Auch kleine Bruchstücke, die beim Umgraben oder Pflügen übersehen werden, treiben wieder zu neuen Pflanzen aus. Die Liebhaber von Heilpflanzen hingegen profitieren von der Häufigkeit und Zähigkeit der Quecke, denn es sind gerade auch die Wurzelstöcke, die für medizinische Zwecke verwendet werden können. Der an Kohlenhydraten reiche und nahrhafte Wurzelstock wird für eine Reihe von Zubereitungen benutzt, die vor allem harntreibend und blutreinigend  wirken. Es können aus ihm Sirup und sogar Alkohol gewonnen werden. In manchen Gegenden wurden die Wurzelstöcke gesammelt und geröstet, um daraus Kaffee - Ersatz herzustellen.
Vorkommen: Fast überall in Europa; auf Feldern, in Gärten, auf Brachland; bis etwa 2000m.
Merkmale: 40cm-1,20m hoch. Ausdauernd; Halm aufrecht, steif, kahl; Blätter grün bis blaugrün, schmal, flach, mit Adern, oben rauh; Ähren lang, blaugrün; Blüten grünlich (Juni - September) zu je 4-6 Ährchen, umschlossen von zwei 5-7aderigen Hüllspelzen, Deck- und Vorspelzen, mit 3 Staubblättern; Karyopse länglich, an der Spitze behaart; Wurzelstock lang, gelblichweiß, an den Knoten mit Wurzeln. Geschmack süßlich.
Wirksame Teile: Saft der ganzen pflanze, Wurzelstock (März-April oder September-Oktober); waschen, an der Sonne trocknen, nicht zu lange aufbewahren.
Inhaltsstoffe: Schleimstoffe (Triticin), Mineralsalze (viel Kieselsäure), ätherisches Öl.
Medizinische Eigenschaften: Blutreinigend, erweichend, harntreibend.
Anwendung: Innerlich Blasenentzündung: Innerlich: Absud von Gemeinen Quecken (30g Wurzeln auf 100ml Wasser, 2 Minuten kochen lassen, das Wasser weggießen, die Wurzeln zerstoßen und in 1 Liter kaltes Wasser legen, 10 Minuten kochen lassen, mit Süßholz süßen; im Laufe eines Tages tassenweise trinken); Cellulitis: Innerlich: Es ist sehr wichtig, die Nerven mit einer Teemischung zu beruhigen. Mit den folgenden Zubereitungen werden Kuren von 3 Wochen empfohlen. Täglich 2 Tassen - Absud einer Mischung von Gemeinen Quecken und Sauerkirschen (20g getrocknete Wurzeln der Gemeinen Quecke und 20g getrocknete Kirschenstiele auf 1 Liter Wasser, 10 Minuten kochen lassen); Ekzem: Innerlich: Täglich 2 Tassen - Absud einer Mischung (aus je 20g Wurzeln des Echten Seifenkrauts und 40g getrockneten Wurzeln der Gemeinen Quecke auf 1 Liter Wasser, 30 Minuten kochen lassen). Niere: Innerlich: Die folgend beschriebene Zubereitung kann jeweils als 3-wöchige Kur genommen werden (nach jeder Kur wieder einige Zeit aussetzen) Absud von Gemeinen Quecken und vom Walderdbeerstrauch (je 15g Wurzeln auf 1 Liter Wasser, 10 Minuten kochen lassen), Anmerkung: Nierenkolikanfall (Äußerlich) Einen schmerzlindernden Breiumschlag aus Kohlblättern auf den Unterleib legen.
Zeichenerklärung:= bedeutet dass die Pflanze giftig oder bei ihrem Gebrauch Vorsicht geboten ist;= steht, wenn die Pflanze in der pharmazeutischen Industrie verwendet wird;  = steht, wenn die Pflanze in der kosmetischen Industrie verwendet wird; = steht, wenn die Pflanze in der Tiermedizin verwendet wird; = zeigt an, welche (getrockneten) Teile einer naturgeschützten Pflanze in Apotheken oder Drogerien in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich sind.
= Klick zur Maßtabelle; = ausschließlich "Reader's Digest Österreich: Verlag Das Beste Ges.m.b.H."
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