Die Waldkiefer
Die
Waldkiefer ist ein lichtliebender, sonst aber anspruchsloser Baum, der
auch auf Sand- und Schotterflächen, auf Felsen und in Mooren
zu wachsen vermag. Stamm und Rinde enthalten reichlich Terpentin, au dem
Kolophonium hergestellt wird. Das Holz liefert Teer und Pech (heute ohne
Bedeutung), die Nadeln parfüminieren und desinfizieren. Die an ätherischem
Öl und Vitamin C reichen Knospen bzw. Maitriebe werden zu Heilzwecken
herangezogen. Man löst diese auffallend hellgrüne Sprosse vor
dem Auswachsen im April und Mai von den Zweigen und läßt sie
im Backofen oder während eine bis zwei Monaten auf Gitterrosten im
Freien trocknen. Die Maitriebe werden verschieden angewendet: innerlich
als Aufguß oder Absud, äußerlich als Mundwasser oder Badezusatz.
Vorkommen:
In Europa, im süden vor allem im Gebirge; bis über 2000m.
Merkmale:
Bis 45 (50)m hoher, einhäusiger Baum mit aufrechtem Stamm; Krone bei
jungen Bäumen kegelförmig, bei alten schirmförmig; Rinde
rissig, schuppig abblätternd, rötlich, im unteren Stammteil mehr
bräunlichgrau; Nadeln steif, auf der flachen Seite dunkel bläulichgrün,
zu je 2, bis 6cm lang; männliche Blüten zu vielen an der Basis
der Jahrestriebe, gelb, eiförmig, bis 7mm lang, weibliche Blüten
zu 1-2 als kugelige, bald kegelige, rötliche, später grünliche
Zapfen; reife Zapfen 3-6cm, eiförmig, schwärzlich, mit aufgespreizten
Schuppen. Geruch aromatisch. Geschmack aromatisch bitter.
Wirksame Teile:
Frisch ausfließendes Harz, Nadeln, Maitriebe.
Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Harz, Glykoside. Medizinische Eigenschaften:
Antiseptisch, fördert den Auswurf, balsamisch, harntreibend, stimulierend.
Anwendung:
Innerlich und äußerlich
Asthma:
Tägliche Zubereitungen: Innerlich: Waldkiefernaufguß (30g Knospen
auf 1 Liter siedendes Wasser, täglich 3 Tassen); Blasenentzündung:
Innerlich:
Waldkiefer- oder Weißtannenaufguß (30g Schößlinge
auf 1 Liter siedendes Wasser, täglich 3 Tassen zwischen den Mahlzeiten);
Bronchitis:
Innerlich:
Waldkiefernsirup (50g Knospen 1 Stunden lang in 50ml Branntwein ziehen
lassen, 1 Liter siedendes Wasser draufgießen, 6 Stunden lang ruhen
lassen, filtrieren, 1kg Zucker beifügen, bis zur Konsistenz von Sirup
einkochen lassen, 4 Esslöffel täglich einnehmen); Gicht:
Eine
Krankheit, die durch einen übermäßigen Anteil an Harnsäure
im Organismus ausgelöst wird. Die bei der Gicht verwendeten Pflanzen
wirken schweißfördernd, wassertreibend und harnsäureausscheidend.
Wasser- und schweißtreibend wirkt u.a.. ein Waldkiefernabsud (50g
Nadeln auf 1 Liter Wasser, 25 Minuten kochen und erkalten lassen, abseihen).
Zeichenerklärung:
=
bedeutet dass die Pflanze giftig oder bei ihrem Gebrauch Vorsicht geboten
ist;
=
steht, wenn die Pflanze in der pharmazeutischen Industrie verwendet wird;
= steht, wenn die Pflanze in der kosmetischen Industrie verwendet wird;
=
steht, wenn die Pflanze in der Tiermedizin verwendet wird;
=
zeigt an, welche (getrockneten) Teile einer naturgeschützten Pflanze
in Apotheken oder Drogerien in Deutschland, Österreich und der Schweiz
erhältlich sind.
= klick zur Maßtabelle;
= ausschließlich "Reader's Digest Österreich: Verlag Das Beste
Ges.m.b.H."
zurück: Pflanzen
heilen Tiere: Pferd und
Esel
Übersicht