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Die heiligen Drei Könige - Ende der Rauhnächte.
Früher ein Heischebrauch (ähnlich dem im obersteirischen Bergland heimischen Brauch des "Schifferl setzens"), sind die 3 Weisen aus dem Morgenland - meist verkleidete Jungscharkinder - zwischen Weihnachten und dem 6. Jänner unterwegs, ziehen von Haus zu Haus, um mit Gedicht und Gesang symbolisch Segen in jedes Heim zu bringen. Als besonderen Haussegen wird anschließend mit Kreide am oberen Rand des Türpfostens Jahrzahl und Anfangsbuchstaben der hl.3 Könige gemalt. Heuer also: 20 C + M + B 22 (Caspar, Melchior, Balthasar 2024)...
So, zumindest interpretiert es ein Großteil der Bevölkerung. Bergheimat hat nachgefasst und folgende Erklärung gefunden: "... Auf die Türpfosten schreiben sie die Zeichen 20+C+M+B+22. Dies deuten viele als Caspar, Melchior und Balthasar. Das heißt aber: Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus im Jahr 2022)..."
Manche Sternsinger lassen auch ein Dreikönigsbild als Erinnerungszettel zurück. Mit dem Geld, das die Sternsinger sammeln, werden Projekte in der Dritten Welt unterstützt. Unser Bergheimatfoto zeigt Krieglacher Sternsinger, die in der Heimatgemeinde des Volkspoeten Peter Rosegger unterwegs sind/waren. Als Belohnung wurden die Sternsinger  früherszeiten mit Süßigkeiten bedacht. Heutzutage gibt man Geld, das - wie bereits erwähnt - caritativen Zwecken zugeordnet ist. Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar werden den Weisen seit dem 9. Jahrhundert gegeben. Sie gelten als Vertreter der drei Rassen, der drei Erdteile und der drei Lebensalter. Seit dem 12. Jahrhundert gibt es den Mohrenkönig. Laut annalischer Aufzeichnungen kamen, als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihm zu huldigen..." So beginnt in der sogenannten Jerusalemer Bibel, der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, der Bericht des Matthäus (2,1-12) über diese rätselhaften Gestalten, die heute in der christlichen Welt als die Heiligen Drei Könige verehrt werden. (Quelle: Internet - Anm.d.Red.) 1164 wurden die in Mailand verehrten sterblichen Überreste der Drei Weisen nach Köln überführt, wo sie in einem Goldschrein im Dom aufbewahrt werden.
Mit dem 6. Jänner gehen auch die Rauhnächte zu Ende. Jene Nächte, die zwischen dem 21. Dezember (Thomastag) und dem 6. Jänner früher für besondere Aufregung sorgten. Da galt es  die bösen Geister von Haus und Hof fern zu halten, die gerade zur schönsten Jahreszeit ihr Unwesen treiben. Auch heute noch, wird dieser Brauch in verschiedenen Gegenden (auch in der Obersteiermark), gepflegt.
Der Begriff Rau- oder Rauh (auch Rauch)- nacht, leitet sich - soll man den verschiedenen Überlieferungen Glauben schenken - von "rauh" oder "rauch" ab. Gleichbedeutend etwa mit "behaart", eine andere Version stellt das ausräuchern von Haus und Hof in den Vordergrund. In dem, wie schon vorhin erwähnten, Brauch werden am Vorabend der Rauhnacht Haus und Stall "ausgeräuchert", um böse Geister fern zu halten. Ähnliches passiert übrigens auch am Palmsonntag, wo mit den geweihten "Palmbuschen" Haus und Hof "eingezäunt" werden.
Doch zurück zu den Rauhnächten: Neben den Rauhnächten gibt es 12 "Lostage", das sind die Rauhnächte zwischen dem 1. Weihnachtstag (bei uns in der Steiermark Christtag genannt), und dem 6. Jänner. Diese "Losnächte" (Los kommt von losen, horchen, vorhersagen) werden zur Erstellung von Prognosen für das kommende Jahr herangezogen. Jede der 12 Nächte entspricht einem der kommenden 12 Monate.
In unserer schnellebigen, modernen Zeit gerät uraltes Brauchtum leider sehr schnell in Vergessenheit. Im nordsteirischen Bergland finden nur mehr 3 Rauhnächte Beachtung: der Heilige Abend, Silvester und der 6. Jänner.
Apropos 6. Jänner: Am heilig Drei Königstag werden im oberen Mürztal, genauer: in Kapellen an der Mürz, alljährlich die Spinnräder aus der Dachkammer geholt. Was es damit für eine Bewandtnis hat, können Sie nachlesen wenn Sie HIER klicken.
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