<-i - SSI Error Message - No Source Code available-> Holzbringung, Holztrift,Goa�feier,   vorigeSeite
Die Walstern mit dem idyllischen Hubertussee, ein landschaftlich wohl einmaliges Seitental nächst Mariazell, in dem man auf Schritt und Tritt monarchistischer Zeit begegnet und einst bevorzugtes Jagdgebiet von Kaiser Franz Joseph, hat im Mariazellerland (neben den Salzburger Holzknechten von Mitterbach) die ziemlich älteste Holzfällertradition, was zumindest die Holzbringung anlangt. Die Arbeit der Holzknechte bestand ja, wie schon mehrmals erwähnt, nicht nur aus Schlägerungsarbeiten. Das geerntete Holz mußte  irgendwie zu Tal- bzw. an seinen Bestimmungsort - in der Regel war das ein Sägewerk - gebracht werden. Hierzu baute man Holzriesen in denen die Baumstämme zu Tal glitten. Eine nicht ganz ungefährliche Bringungsart. Leider passierten dabei sehr oft folgenschwere Unfälle, wenn so ein mächtiger Baumstamm in wilder Schußfahrt aus der Holzriese, die ja nichts anderes als eine Rinne war, hinausflog. Während der Wintermonate bediente man sich eigens hierfür konstruierter Schlitten, und das Holz wurde "zu Tal gezogen", hieß es in der Fachsprache, obwohl es in sausender Fahrt bergab ging, und auch hier die Schlittenführer neben Mut, Kraft und Können, eine ordentliche Portion Glück für diese Fahrten benötigten. Jedes Jahr im Frühjahr, wenn der letzte Schlitten mit der allerletzten Fuhre im Tal war, gab es in der Walstern einen lustigen Brauch: die "Goaßfeier." Jenem Holzfäller, der die letzte Fuhre zu Tal gezogen hatte, wurde anderntags schon in aller Herrgottsfrühe ein Schlitten vor die Haustüre gestellt, in den ein aus Holz gebasteltes, ziegenähnliches Tier, eben die "Goaß" (Ziege), versehen mit allerhand lustigen Sprüchen wie " besser dazuaschaun..." (schneller sein) gespannt war. Anschließend ging es unter lautem Hallo in das Wirtshaus, wo ausgiebig auf Kosten des "Letzten" gezecht wurde.
Im Frühjahr, zu Beginn der Schneeschmelze, war die Wasserkraft gefragt. Die Holztrift begann. Zu diesem Zweck staute man das Wasser, warf das Holz unterhalb in das Flußbett (in der Fachsprache "anwässern" genannt), um dann die Bloche, nach Öffnung der Schleusentore bis zum Rechensteg (Fangrechen quer über die Salza, etwa nach Art der nebenstehend abgebildeten Miniaturanlage im Hubmermuseum in Naßwald) nach Gußwerk zu triften.  Die so abgefangenen Holzbloche schleuste man durch einen Triftkanal bis in die Nähe des Sägewerkes, wo sie ausgeländet- und neben dem Triftkanal zu hohen Stößen gestapelt, bis zur Weiterverarbeitung lagerten. Erst viel später, im Zeitalter der beginnenden Motorisierung, transportierte man das Holz per LKW zum Sägewerk.
Neben dem Blochholz wurde auch Scheiterholz getriftet, das am Kreuzberg mittels eines Schrägaufzuges (siehe Foto) bergauf- und mittels Pferdefuhrwerk zur Erlauf transportiert wurde. In der Erlauf schwammen die Scheiter zur Donau, und in Folge bis nach Wien, sodass  sämtliche Palais und das Schloß Schönbrunn mit Brennholz versorgt waren.
Es gab noch eine dritte Art, um Holz auf dem Wasserwege zu transportieren. Diese Art war wohl die wagemutigste- und auch spektakulärste Holzbringung.
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