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Die Analemmatische Sonnenuhr

Wandert man bei Krieglach durch die romantische - im Gemeindegebiet der Marktgemeinde Langenwang liegende Aulandschaft, wird der interessierte Wanderer neben einer überschwenglichen Fauna und Flora auch echter Raritäten ansichtig, wie z.B. dieser, von der Hauptschule Langenwang errichteten Analemmatischen Sonnenuhr. (Bild links)
Bereits zu Urzeiten orientierten sich die Menschen am Wechsel von Tageslicht und Nachtdunkelheit. Tag und Nacht sind nämlich Zeitabschnitte - wohl am prägnantesten und auffälligsten - in scheinbarer Regelmäßigkeit aufeinanderfolgend, an denen sich unsere Urahnen orientieren lernten. Und so kam es nicht von ungefähr, dass der damalige homo sapiens am Sonnenstand den Zeitlauf des Tages abzuschätzen vermochte. Morgens, bei aufgehender Sonne, sind die Schatten noch lang. Zur Tagesmitte steht die Sonne hoch am Himmel, die Schatten sind am kürzesten. Am Abend, zur Zeit des Sonnenunterganges, werden die Schatten wieder länger und künden das Ende des Tages an. Ein ständig wiederkehrender Rhythmus, den der Mensch schon bald richtig zu deuten wußte. Aus Länge und Richtung der Schatten verschiedener Gegenstände lernte man sehr bald abzuschätzen, wie weit der helle Tag schon fortgeschritten war. Irgendwann in ferner Vergangenheit errichtete man Stäbe und Säulen, deren Schatten die Zeit zu ermessen erlaubten; die erste primitive Sonnenuhr war entstanden.
Im Gegensatz zu den üblichen Sonnenuhren besitzt die analemmatische Sonnenuhr ein horizontales Ziffernblatt und einen vertikalen, beweglichen Schattenwerfer (Gnomon). Seine Lage ist vom Datum abhängig. Der senkrechte Schattenwerfer der analemmatischen Sonnenuhr kann auch ein Mensch sein. Er stellt sich auf die gültige Monatsmarkierung der Datumsskala (Analemma) und die Richtung des Schattens zeigt die Uhrzeit an. In der Regel - weil viel genauer - verwendet man jedoch einen Stab, den man senkrecht aufstellt. Einen solchen Stab nennt man Schattenstab oder Gnomon. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Schattenstab mit Zifferblatt. Aus der Schattenrichtung und der Schattenlänge eines Gnomons lässt sich auf die Tagesstunde schließen. Doch nicht nur das. Ein Gnomon kann noch mehr. Sein kürzester Schatten zeigt die Nord-Süd-Richtung an. Der Gnomon erlaubt die Bestimmung von Himmelsrichtungen. Legt man den Schattenstab vom Sonnenaufgangspunkt zum entsprechenden Datum, zeigt der Stab ostwärts die Richtung des Sonnenaufganges und westwärts die Zeit des Sonnenaufganges an. Für den Sonnenuntergang ist es umgekehrt! Die Grafik (Bild unten) zeigt als Beispiel Richtung und Zeit des Sonnenaufganges am 1. September
Stellt man den Schattenstab auf das entsprechende Datum der Datumsskala, zeigt die Schattenrichtung die Ortszeit an. Auf der Datenskala ist auch der Jahreslauf der Sonne, also von der Sommersonnenwende über die Tag- Nachtgleiche zur Wintersonnenwende und zurück, erkennbar. Der Beginn der Jahreszeiten steht an den Enden, bzw. in der Mitte der Skala.
Aus der Schattenlänge lässt sich also auch der Jahreslauf der Sonne bestimmen. Bei regelmäßiger Ablesung des Schattenwurfes stellt man fest, dass das Sommerhalbjahr länger dauert als das Winterhalbjahr. In Sonnenferne läuft ein Planet langsamer als in Sonnennähe. Die Erde passiert ihr Perihel Anfang Januar, ihr Aphel hingegen Anfang Juli. (Apsis ist das griechische Wort für „Wölbung, Bogen“ und leitet sich vom Begriff Apsis der Architektur ab, apo- und peri- sind die Vorsilben „fern“ und „nah“.Anm.d.Red.) Somit braucht sie länger, um die halbe Bahn im Sommerhalbjahr zurückzulegen als im Winterhalbjahr. (Quelle Internet und Wikipedia)

Technische Daten zur Mürztaler Analemmatischen Sonnenuhr: Standort: Augebiet Langenwang
Nördliche Breite: 47°34 min Ost-West-Halbachse: 3.000 m
Östliche Länge: 15°35 min Nord-Süd-Halbachse: 2.214 m
Material: Schotter und Steine aus der Mürz Gnomon Neigung 90°
Planung und Bau: Schüler und Lehrer der Hauptschule Langenwang im Oktober 2002
Nähere Infos unter: www.hs-langenwang.at
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