zur Homepageseite  zurück                umblättern    zum nächsten Beitrag (Analemmatische Sonenuhr)

Die letzte Briefmarke
Am 1. Juli 2012 jährte sich zum 10. Mal, dass  Postsendungen nur mehr mit EU-Marken frankiert werden. Damals, am 1.Juli 2002 ging - nach dem Abtreten des Schillings - eine weitere Ära zu Ende. Gerade die österreichische Briefmarke war weltberühmt. Nirgendwo wurden bessere, schönere, ideenreichere Postwertzeichen hergestellt. Hinzu kamen ungezählte Sondermarken, Gedenkmarken, Wohltätigkeitsmarken...
In ihrer Juliausgabe 2002 schrieb Bergheimat: "... Erhebt sich nun die berechtigte Frage, ob - da gerade in diesen Tagen unzählige Postämter aufgrund von Einsparungsmaßnahmen ihre Pforten für immer schließen - das weltberühmte Postamt "Christkindl" auch davon betroffen ist? Oder ob der "Christkindlstempel" auch auf der EU-Marke Gültigkeit besitzt!!! Da anscheinend alles einmal zu Ende ist, wurde Besitzern von österreichischen Briefmarken empfohlen, diese bis 30. Juni 2002 einzutauschen, da ab 1. Juli des selben Jahres eine, auf einen Brief geklebte österreichische Briefmarke, unweigerlich Strafporti nach sich zieht..." Die erste Briefmarke
Anlass genug, einmal nostalgische Rückschau zu halten, und in den Annalen ein wenig über die ersten Briefmarken zu blättern. Demzufolge wurden die ersten Postwertzeichen in Frankreich (1653) erstellt und an Briefen befestigt. Da keiner dieser solcherart gekennzeichneter Briefe erhalten ist, nimmt man an, dass es Papierstreifen mit einem entsprechenden Bezahlungsvermerk gewesen sein könnten. Die erste aufklebbare Briefmarke entstand in Schottland (1834). Ein gewisser James Chalmers hatte die Idee. Noch erhalten gebliebene Marken, mit Datum 10. Februar 1838, sind quadratisch geformt, in sepiabrauner Farbe gehalten ist die Aufschrift: "General Postage - not exceeding half an ounce - one Penny" (allgemeine Postgebühr - nicht über eine halbe Unze - ein Penny) Die ersten für den allgemeinen Gebrauch bestimmten Postwertzeichen waren die so genannten "Penny Blacks" und die "Twopenny Blues", beide offiziell am 6. Mai 1840 von der Postgeneraldirektion ausgegeben. Pikantes Detail am Rande: 1 Jahr vor Ausgabe der beiden oben angeführten Penny Blacks und Twopenny Blues, wurden in Klagenfurt selbstklebende Briefmarken verwendet. Und zwar, als die Tochter eines Kärntner Postmeisters 1839 heiraten wollte, und ihrem Vater das nötige Kleingeld zur Ausrichtung einer Hochzeit fehlte, erdachte der findige Postler eine Briefmarke, die auf die bei ihm aufgegebenen Sendungen geklebt werden sollten, weil nach dem Gesetz die Hälfte des Briefmarkenwertes (damals 1 Kreuzer) dem Postmeister zufiel. Sein Plan scheiterte jedoch kläglich, weil die Bevölkerung nicht einverstanden war, und wurde ihm schließlich seine Kreation von seinen Vorgesetzten verboten. 1952 entdeckte man einen Brief mit einer Marke des Spittaler Postmeisters. Sie dürfte heute einen enormen Sammlerwert besitzen, da damals nur einige Marken in den Umlauf kamen.
Die erste perforierte Briefmarke war die berühmte "Penny Red", die im Februar 1854 ausgegeben wurde. Hingegen die erste bebilderte Briefmarkenserie 1894 in Nordbormeo erschien, die Abbildungen zeigten die heimische Tierwelt. Die erste Briefmarke auf dem europäischen Festland wurde1843 in der Schweiz (Zürich) herausgegeben. Wert: vier und sechs Rappen.