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Nach fünfjährigem Bangen
und Hoffen wurde schließlich am 7. März 1827 die letzte Trennwand
durchschlagen. Der 72jährige "Raxkönig" streckte den Männern
auf der anderen Seite die Hand entgegen. Er soll als erster durch das enge
Loch geklettert sein: das Loch, welches nun zwei Flusssysteme - Mürz
und Schwarza - verbinden sollte.
Der Durchschlag - vermutlich der erste längere Tunnel Europas - hatte eine Länge von 430m, eine lichte Weite und Höhe von 3,80m. Heute ist er bereits verfallen und verschüttet. |
Nur der zweite Durchschlag, in den Jahren
1848 bis 1852 von den Nachkommen Hubmers errichtet, ist heute noch auf
der steirischen Seite ca. 50m begehbar. Er war etwa doppelt so lang wie
der erste Tunnel.
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Nun baute Hubmer eine Schwemmeinrichtung. Mehrere
Quellen wurden eingefangen, durch einen Kanal zum Stollen und durch den
Berg geleitet. Mit Hilfe der Wasserriesen konnten bereits im ersten Jahr
nach Vollendung des Tunnels 9000 Klafter (ca.31 000 Raummeter) Holz aus
dem Neuwald nach Wien getriftet und dort verkauft werden.
Nach wenigen Jahren waren die nahegelegenen Bestände bereits genützt, man musste daher Holz aus dem restlichen Teil des Urwaldes heranschaffen. Der Schwemmmeister Hubmer entschloss sich, ca. 100 Meter unterhalb des Durchschlages einen 2400 m langen Schiffskanal hinein in den Neuwald anzulegen. Schwemmkanal und Schiffskanal wurden sodann durch einen Schrägaufzug verbunden. |
Später baute man noch Kanäle von insgesamt 9 km Länge. Teils in den Fels gesprengt, teils durch Schutzmauern befestigt, wurden sie mit 22 Quellen aus dem Ursprungsgebiet der Stillen Mürz gespeist. An Ort und Stelle errichtete Platten, mit einem Fassungsvermögen von (30 bis 40 fm), wurden von Pferden bis zu dem unterhalb des Durchschlages gelegenen "Hafen" gezogen. Hier wurde das Holz auf Rollwagen des doppelgeleisigen Aufzuges verladen. Die Schienen dieser Anlage waren aus Holz gefertigt. Der Holzaufzug hatte eine Länge von 228 m und überwand eine Höhe von 116 m. Er wurde mit Wasser angetrieben.
Der einfache Holzknecht und Schwemmmeister Georg Hubmer hatte es zuwege gebracht, das Holz aus dem Neuwald an der Mürz über die Wasserscheide zur Schwarza zu schwemmen: Fürwahr eine imposante Leistung diesen einfachen Mannes.